Staatliches Gymnasium "Albert Schweitzer" Sömmerda

Gedichte einmal anders

Am 29.09.2016 trafen alle Schüler der elften Klasse einen Dichter und seine Werke,in diesem speziellen Fall, Jose Oliver und sein Werk ,,Fremdenzimmer" . Das war sehr interessant , da wir meistens im Deutschuntericht nur mit schon längst verstorbenen Dichtern arbeiten.

 

Herr Oliver wurde 1961 geboren und zwar im Schwarzwald bei Hausach.

Aufgrund seiner Herkunft aus Spanien lernte er beide Kulturen, die Deutsche und die Spanische, sehr gut kennen. Das ist, wie ich vermute auch der Grund dafür ,dass Oliver sich sehr gern und auch sehr detaillierte Bilder von noch fremden Kulturen macht. Deshalb bereiste er schon Lima, Kairo, Istanbul und Mexiko.
Viele der anwesenden Schüler dachten vermutlich:,,Hoffentlich ist es schnell vorbei" oder ,,Bald sind ja wieder Ferien, Gott sei Dank". Ferien sind dabei eine sehr gute Überleitung zu Jose Oliver. Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2016 konnte diese Veranstaltung überhaupt erst stattfinden. Jose Oliver und seine Gedicht sind nicht nur interkulturell ,weil der Autor es ist ,sondern sein neuestes Werk ,,Fremdenzimmer" von Istanbul und seinen Bewohnern handelt. Wenn ich zum Beispiel jetzt an die Türkei denke, so fallen mir als Erstes der Putsch, Präsident Erdogan und viele Ungerechtigkeiten ein. Jose Oliver ist über diesen Schritt schon längst hinaus. Er besuchte die Hauptstadt der Türkei ,um sich ein eigenes Bild von der Lage zu machen. Während seiner Vorlesung redete er über Besonderheiten, aber auch die Lage in Istanbul und der ständig währenden Angst vor Erdbeben.
Mich persönlich interessierte aber am meisten ,wie ein Dichter eigentlich arbeitet und wie Oliver bei der Verfassung eines Gedichtes vorgeht. Laut ihm gibt es eine vierteilige Schrittfolge. Zuerst notiert er sich Dinge, die er nicht ganz versteht ,dabei denkt er auch nicht an spezielle Lesertypen, sondern nur an sich und seinen Interessen. Nach diesem Schritt kommt eine lange Pause, denn der zweite Schritt ist das Sortieren. Er behält Wichtiges in seinen Notizen ,aber streicht Unwichtiges sofort heraus. Das Nächste und für mich scheinbar Schwierigste ,ist das Verdichten der restlichen Notizen. Wenn auch diese Hürde gemeistert ist, so bastelt er seine einzelnen Strophen nur noch zusammen und fertig ist ein Gedicht.
Wenn ich so darüber nachdenke ,ist das Ganze nicht so kompliziert. Jose Oliver sagte auch ,dass Gedichte und ihre Interpretationen nicht kompliziert sein müssen. Der Autor meint meistens, das was er sagt ,obwohl ich immer noch finde ,dass das Überinterpretieren auch sehr gut das Nachdenken fördert. In dem Sinne haben wohl alle etwas gelernt, auch wenn wir es in dem Moment noch nicht wussten.

Francis-Romeo Behnemann

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